Freitag, 23. August 2013

18. 1 Monat

Unglaublich, aber wahr. Ich bin heute genau ein Monat hier! Heute vor einem Monat saß ich im Flieger nach New York und jetzt hab ich mich schon längst eingelebt und geh seit einer Woche auf die High School. Irgendwie kann ich es immer noch nicht zu 100% realisieren, dass ich hier bin. Ich hab mich zwar so gut eingelebt, aber es ist einfach so, dass ich 15 Monate oder so was in der Vorbereitungszeit war und es war immer noch so lang hin bis zum Flug und dann auf einmal ging alles Schlag auf Schlag: Abschiedsparty, letzter Tag in Deutschland, Flug, Camp und Kalifornien. Das geht alles so schnell :D. Generell vergeht hier die Zeit ziemlich schnell. Die erste Schulwoche ist schon rum und die Woche war echt stressig, aber jetzt ist ja endlich Wochenende. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, zu erzählen, aber ich probier's mal. Also, die Tage in der Schule waren noch nicht wirklich Schule. War eher alles ziemlich chaotisch, weil jeder sein Stundenplan 'geswitcht' hat und wir alle Anweisungen von den Lehrern bekommen haben. Der Unterricht hier ist wesentlich lockerer als in Deutschland. Man meldet sich hier nicht, sondern ruft einfach rein, aber es ist trotzdem ruhig. Außerdem sind die Lehrer eher Freunde von den Schülern. Man unterhält sich viel mit ihnen, macht Witze und meiner Englischlehrerin gibt man am Ende noch einen "Hand-Check", keine Ahnung, wie das heißt, aber man klatscht sich ab oder so. Das ist wirklich cool und der Unterrichtsstoff, den wir bis jetzt gemacht haben, ist auch relativ leicht (aber nicht immer!). Allerdings kriegen wir ziemlich viel Hausaufgaben auf, vor allem in Mathe, das ist etwas nervig, aber sonst ist Schule echt cool - bis jetzt :). Ich hab ein paar Fächer in meinem Stundenplan geändert, die mir nicht ganz gepasst haben. Drama zum Beispiel... ja, ich dachte, das wird mein Lieblingsfach, weil ich dachte, dass wir auch richtig Theater spielen. Aber ich hab das falsch verstanden und Drama besteht nur aus Übungen und viel Theorie und das war einfach langweilig. Dafür bin ich jetzt seit ein paar Tagen in Dance&Choreography und das ist wirklich mein Lieblingsfach! Wir werden die ersten 1-2 Monate und danach jeden Montag und Freitag nur Fitness und Work-Outs machen und joggen gehen und das macht so Spaß! Klar ist es anstrengend, aber meine Lehrerin ist so cool und es läuft immer gute laute Musik, jeder ist gut drauf und danach fühlt man sich einfach nur gut und ausgepowert. Diese Woche haben wir ganz viele Liegestützen, Sit-Ups, Wall-Sits, Planks etc. gemacht und immer so Power-Workouts zwischendurch. Dabei macht man zum Beispiel 30 Sekunden dauerhaft Burpees, 10 Sekunden Pause, 30 Sekunden Jumping Jacks, usw. und das für 5 Minuten und das ist echt so anstrengend :D aber die Mädels sind voll nett und man motiviert sich quasi gegenseitig, von daher. Am Montag gehen wir dann in den Park zum Joggen. Ich hab mir dafür unser Sportoutfit der Schule gekauft, weil das Pflicht ist und es ist gar nicht mal hässlich. Ich bin jetzt ein richtiger Bulldog :). Generell sind alle hier total stolz auf ihre Schule: jeder läuft mit Schulpullis, -shirts, -shorts etc. rum, die man sich in einem eigenen Laden in "Downtown Turlock" kaufen kann. Na ja, jedenfalls hab ich dann auch noch meine alte Englisch-Lehrerin gewechselt, weil die mir einfach ein bisschen zu viel Interpretationen gemacht hat und jetzt bin ich aber super zufrieden mit meiner neuen. 
Ich hab hier einen ziemlich straffen Zeitplan unter der Woche; der Alltag hat sich schon richtig eingenistet. Ich mache jeden Tag unter der Woche absolut das Selbe: nach der Schule mache ich Hausaufgaben, gehe joggen, esse zu Abend, lerne evtl. für ein Quiz/Test und geh schlafen. Man muss leider jeden Tag alle Hausaufgaben machen, weil man ja jeden Tag die selben Fächer hat, aber es ist machbar. Oder man muss für Projekte arbeiten. Man bekommt hier mehrere, aber die sind echt cool und machen mir ziemlich viel Spaß. In Spanish zum Beispiel muss ich ein Projekt über Argentinien schreiben. Das beinhaltet eben einen Aufsatz über zentrale Fakten und Kultur, aber man bastelt auch eine Flagge oder macht ein kleines Rezeptbuch oder irgendwas Kreatives, um eben mehr Credits (Punkte, die man für Graduation sammeln muss) zu bekommen.
Ich hatte heute übrigens mein erstes Quiz und die sind hier ja echt ein Witz. Man kriegt ein Tag vorher vor fast jedem Quiz oder Test die Fragen mit den Lösungen, die man dann nur lernen muss und am nächsten Tag stehen sie genauso da. Oder es gibt Multiple-Choice. :D Ach ja, nach der zweiten Stunde hat man immer Advisement. Das ist eine Art Pause, aber eben in einer Klasse mit einem Lehrer. Dort isst man, hört sich die Announcements an, erzählt viel mit Freunden und ganz wichtig: spricht jeden Tag den "Pledge of Allegiance" (eine Art Treueschwur über die USA) und ich muss den jetzt echt mal auswendig lernen. Sonst gibt es eigentlich nicht so viel Neues. Ich verstehe mich gut mit den anderen Austauschschülern. Ich hab schon viele nette Mädels hier kennengelernt. Nächsten Freitag ist das erste Football-Game, worauf wir uns schon alle richtig freuen. Die Schulklingel ist furchtbar. Ich hab nach wie vor nicht zugenommen. Turlock ist unfassbar groß. Wir hatten die Woche mehrmals über 40 Grad, was fast unerträglich ist. In meiner Schule gibt es auch diese Gruppen, die immer bei Lunch zusammensitzen (Cheerleader, Footballer, Nerds,...). Alles ist wie im Film. Und ja, das war's eigentlich. Ich versuche, bald mal wieder Bilder zu posten, aber im Moment hab ich einfach so wenig Zeit, dass ich nicht dazu komm, aber es werden welche kommen - versprochen! Ihr könnt mir auch auf Instagram folgen, da poste ich auch ab und zu mal Bilder: sandra_efr. Ach und ich wollte mich nochmal bedanken für meine besten Freunde in Deutschland, die so liebe Sachen in mein Abschiedsbuch geschrieben haben und auch sonst die ganzen Geschenke und Bilder und ja: ich vermiss euch! 

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