Freitag, 24. Januar 2014

47. Interesting Questions

Okay, ich hab mich ja schon drauf eingestellt gehabt, dass manche Amerikaner nicht viel über Europa, bzw. Deutschland wissen und wir vielleicht einige seltsame Fragen gestellt bekommen, aber, die Erfahrung war dann noch interessanter. Die meisten, die mir so nebenher gestellt wurden, habe ich leider schon wieder vergessen, aber hier habe ich für euch mal eine Liste zusammengestellt mit den Fragen, die mir recht häufig und teilweise auch fast täglich gestellt werden. Und ich lüge absolut nicht! Eine Freundin konnte es absolut nicht glauben, dass Justin Bieber auch nach Deutschland kommt, um Konzerte zu geben, oder die anderen dachten, wir haben keine Telefone und Computer. Man kann sie aber wirklich nicht reinlegen, denn einmal habe ich dem einen erzählt, dass wir Chinesisch in Deutschland sprechen und er hat es mir total abgekauft, also muss ich mich doch vorsichtig benehmen und jede Frage lieb beantworten und erklären, dass Deutschland nicht noch im Mittelalter lebt. Sie verstehen es auch alle einfach nicht, dass Deutsch meine Muttersprache ist und denken immer, wir sprechen Englisch mit Akzent in Deutschland... Na ja, ich verzeihe es ihnen, denn die meisten waren ja noch nicht mal außerhalb von Kalifornien. 

- Oh, wow you are really from Germany?
- How is it back there in Germany?
- Is it very different from here? / What is different?
- So, can you speak German? 
- Can you please say something in German?
- How do you like California so far?
- Do you like California or Germany more?
- Do you want to study/live in California?
- Do you have iPhones? I thought, they just exist in China and America. 
- When did you start learning English?
- Are the boys cuter over there?
- I love your accent. Can you teach me some German?
- Does it rain a lot in Germany?
- Do you really have concerts in Germany?  
- Does it ever get hot in Germany?
- Is school here easier?
- Is it true, that you can go to parties and drink alcohol with 16?
- Who are you staying with?
- What, your real family does not live with you!? They are still in Germany?
- Do you miss friends and family a lot?
- Do you listen to american music?
- Do you still communicate only with letters?
- What are you missing the most?
- Can you drive faster in Germany?
- What is Berlin?
- Isn't Holland in Great Britain?
- Oh my gosh, you really have Spongebob in Germany?
- Where is Germany? 

Samstag, 18. Januar 2014

46. Where's the rain?

Wie manche von euch vielleicht schon in den Nachrichten gelesen haben, haben wir hier in Kalifornien gerade ein extremes Problem mit Dürre. Seitdem ich hier bin, also seit 6 Monaten, hat es nur zweimal für ganze 10 Minuten genieselt! Das war's. Sonst gibt es hier kein Regen. Normalerweise ist es bekannterweise so, dass es im Sommer sehr trocken ist, aber eigentlich regnet es dafür von November bis Februar richtig viel. Aber dieses Jahr: nichts - kein Tropfen. Neulich hab ich auch ein paar Reservoirs bekommen, wo das Wasser drin ist, was uns versorgt und da war der Strich, wo das Wasser normalerweise ist, und dann... tatsächlich war das Wasser aber leider sehr viele Meter untendrunter. In meiner Region, wo ich lebe, also östlich von San Francisco ist sogar "extreme Gefahr". Und in Los Angeles gibt es ja auch wieder gewaltige Brände. Und was bedeutet das jetzt für uns? Ja, nun gibt es kein Singen unter der Dusche mehr, sondern Timer, was bedeutet, dass jeder nur für wenige Minuten duschen darf. Außerdem: keine Garten-Bewässerungen, kein Autowaschen, Spül- und Waschmaschinen nur benutzen, wenn sie wirklich voll sind, weniger Hände waschen, Toiletten nicht mehr so oft spülen, kein Wasser beim Spülen oder Zähneputzen laufen lassen, etc. Ich hab schon gehört, in Deutschland regnet es mal wieder fast täglich. Diese Aufteilung ist wirklich ungerecht. 
Gestern Abend hat Jerry Brown, Gouverneur von Kalifornien, dann den Notstand ausgerufen. Wir erleben gerade die schlimmste Dürre seit über 100 Jahren - krass. Hier könnt ihr euch den ganzen Artikel mal durchlesen:
http://www.cnn.com/2014/01/17/us/california-wildfire/
und hier auf Deutsch: http://www.welt.de/newsticker/news1/article123980120/Kalifornien-ruft-wegen-Jahrhundert-Duerre-Notstand-aus.html

So sieht's aus...
Wünscht uns Glück: nächste Woche gibt es eine 10-prozentige Chance auf Regen! :-(

Mittwoch, 8. Januar 2014

45. Halftime - Unterschiede

So, gerade habe ich mit meiner Gastmutter meine Schwester zum San Francisco Airport gebracht. Der Abschied war schmerzhaft, aber in einigen Monaten habe ich sie ja zum Glück schon wieder! Ich kann nur sagen, dass wir eine wundervolle Zeit zusammen hatten und mir noch einmal klar geworden ist, dass ich die beste Schwester der Welt hab. 
Ich kann es nicht richtig glauben, aber es ist wahr: die Hälfte meines Austauschjahres ist vorbei und in einigen Monaten geht es schon wieder nach Hause. Mein zweites Semester hat angefangen und das neue Jahr ist auch angebrochen. Mir geht es nach wie vor einfach perfekt hier und ich hatte noch keine Probleme mit Heimweh bis jetzt. Trotzdem vermisse ich natürlich meine Familie! Ich kann es kaum erwarten, was ich noch alles erleben werde in der zweiten Hälfte meines Auslandsjahres, denn bekanntlich soll dieser Teil noch besser als der erste sein, obwohl meine erste Hälfte schon besser als perfekt war :-P. Ich möchte nochmal allen danken, die mir das ganze ermöglicht haben und wegen denen ich die beste Zeit meines Lebens habe und mich mit allem unterstützen - ihr seid die besten! Passend zu diesem Post dachte ich, ich kann mal einige Unterschiede auflisten, die mir hier in Amerika so aufgefallen sind. Natürlich ist das höchstwahrscheinlich nicht bei jedem und überall so, aber ich kann eben nur von meinen Erfahrungen hier bei meiner Gastfamilie in Kalifornien berichten. Habt Spaß beim Lesen! ;-)

Man findet hier wirklich alles größer: von Milchkanistern bis XXL-Eisbecher. Amerikaner sind offener und freundlicher. Man benutzt in der Schule nur liniertes und absolut kein kariertes Papier. School Spirit wird hier groß geschrieben. Auch in der kleinsten Stadt gibt es einen McDonalds. Fast alle großen Supermärkte sind 24h/7d und auch meistens an Feiertagen geöffnet. Es gibt Jobs für alles: Einkäufe in Tüten packen, Einkaufswägen vom Parkplatz räumen, etc. Jeder hat einen schön gepflegten Vorgarten. Alles, wo Low Fat oder Low Calorie drauf steht, wird gekauft. Die Sonne geht hier früher unter. Amerikanische Schokolade ist nicht wirklich gut. Amerika ist ein Land der Verschwendung und recyclen ist oftmals ein Fremdwort. Es gibt keine öffentlichen Verkehrsmittel. Dafür fängt man den Führerschein schon mit 15 an. In jedem Haus findet man neben dem riesigen Kühlschrank noch einen gigantisch großen Vorratsschrank mit allem, was man sich vorstellen kann. Natürlich besitzt auch jeder alle möglichen Soßen und Dressings, die es gibt. Es gibt hier keine richtigen Heizungen, sondern nur Heizlüfter. Gelüftet wird nie durch das Fenster (wäre ja auch viel zu umweltfreundlich), sondern durch Belüftungsgeräte oder Ventilatoren. Genauso ist auch immer der Rolladen unten und das Licht an, obwohl man einfach das Tageslicht benutzen könnte. Die Schulklingel ist gewöhnungsbedürftig: ein langer schriller Piep-Ton. Kalender fangen meistens bei Sonntag, nicht Montag an. Die Betten sind größer, höher und haben viel mehr Kissen und Decken. Kleidung, Essen oder Elektronik ist oft billiger, aber Kosmetik teurer. Es gibt kaum jemand, der hundertprozentig Amerikaner ist: eigentlich hat jeder irgendwelche Wurzeln aus anderen Ländern. Die meisten Schülerinnen tragen nur Hollister oder Missme Jeans. Es gibt viel mehr Gossip in der Schule: wenn jemand eine kleine Party unter Freunden schmeißen will, weiß am nächsten Tag die ganze Schule Bescheid. Ampeln sind auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Auch für die allerkürzesten Strecken wird das Auto benutzt. Jeder hat mindestens ein Haustier, meistens einen Hund. Das Datum wird Monat/Tag/Jahr geschrieben. Keller sind unüblich und daher etwas ganz besonderes. Amerikaner sind unfassbar stolz auf ihr Land. Vor den meisten Häusern hängt die Flagge. In jedem Klassenzimmer hängt die amerikanische Flagge, zu der jeden Tag der Pledge of Allegiance gesprochen wird. Jeder hat ein Smartphone, Laptop oder Tablet, auch die jüngsten Kinder. Die Schulzeiten sind sehr seltsam: Pausen sind 4 Minuten lang, Stunden enden teilweise um 26 oder 59 und Lunch ist 47 Minuten lang. Jeder hat einen begehbaren Kleiderschrank. Es gibt nur stilles Wasser und das schmeckt ziemlich nach Chlor (bzw. das, was sie hier als sparkling water bezeichnen, ist nicht gerade das, was ich erwartet habe). Aber Wasser wird in jedem Restaurant immer kostenlos nachgefüllt. Jedes Getränk besteht zu 90% aus Eiswürfeln. Im Klassenzimmer sind Tische und Stühle verbunden. Der Kleidungsstil ist teilweise anders; manche kommen auch im Schlafanzug oder mit Badeschlappen in die Schule und manche kleiden sich, als wären sie auf dem Laufsteg. Es gibt keine gescheiten Brötchen oder Baguettes. Generell gibt es auch keine Bäcker, sondern nur Deli's, die in Supermärkten integriert sind, aber hauptsächlich nur latschige Brötchen oder Torten verkaufen. Man meldet sich in der Schule nicht, sondern schreit einfach rein. Der Fernseher läuft fast den ganzen Tag, auch, wenn man gerade nicht guckt. Schulregeln sind strenger. Es gibt keine Eierbecher. Aus Hygienegründen sind Klo und Dusche vom restlichen Badezimmer abgetrennt. Benzin ist halb so günstig und deshalb fahren Amerikaner auch so viel. Das Speedlimit auf Autobahnen ist langsamer. Auf allen Lebensmitteln steht die Kalorienzahl ganz dick vorne drauf (obwohl man sie oftmals gar nicht wissen will). Steuern werden erst an der Kasse dazugerechnet. Vertretungslehrer kommen sogar, wenn der Lehrer aufs Klo muss, denn die Klasse wird niemals alleine gelassen. Amerikaner verreisen kaum und wenn, dann oft nur innerhalb des Landes. Autokennzeichen sind von der Gestaltung her keine Grenzen gesetzt. Amerika ist einfach unglaublich groß und hat so viel Platz für alles. Deshalb haben auch kaum Häuser einen zweiten Stock. 
Am Ende dieses Jahres werde ich die Liste nochmal deutlich ergänzen, aber das sind jetzt so die Unterschiede, mit denen ich nicht gerechnet habe. 

Montag, 6. Januar 2014

44. Monterey

Hier bin ich wieder mit neuen Erlebnissen. Nach der kurzfristigen Entscheidung ging es Donnerstag früh auch schon auf den kleinen Roadtrip nach Monterey mit meiner Schwester. Es hat einfach so Spaß gemacht, da ich einfach mal Zeit nur mit ihr verbringen konnte und obwohl sie noch nie in Amerika Auto gefahren ist, haben wir alles zusammen perfekt gemeistert und uns nicht einmal verfahren. Auf dem Hinweg haben wir noch einen klitzekleinen Stopp in der Outlet Mall in Gilroy gemacht, denn da kann man natürlich nicht widerstehen. Die Mall war riesig und wir sind schon so amerikanisiert, dass wir zu jedem Shop direkt vor die Tür gefahren sind, da Laufen bei den echt warmen Temperaturen und Distanzen einfach zu anstrengend war. Und wir konnten tatsächlich einige gute Deals einfangen, zum Beispiel hab ich endlich neue Nikes! Die haben vielleicht ein Viertel vom Preis in Deutschland gekostet und ich bin jetzt so glücklich. Insgesamt haben wir ganze 3 Stunden dort verbracht; Mädchen und Shoppen eben... Am späten Nachmittag ging es dann weiter nach Monterey und wir sind dort einige Zeit später gut und sicher angekommen, und haben uns nicht einmal verfahren oder sonst irgendwas. In Monterey haben wir im Apartment von der besten Freundin meiner Gastmutter gewohnt und es war sehr schön. Nachdem wir am Freitag etwas ausschlafen durften, haben wir uns auf den Weg gemacht, um die Stadt zu erkunden. Zuerst ging es zu Fisherman's Wharf. Dort reihten sich viele Fischrestaurants und Souvenirshops nebeneinander und am Ende der Warft lagen - wie in San Francisco - hunderte Seelöwen aufeinander und haben sich gesonnt. Danach sind wir noch den Rest des Coastal Trails lang gelaufen und haben noch ein paar kleinere Strände erkundet. Nach einem kleinen Mittagessen haben wir uns zusammen auf den Weg nach Carmel, ein Städtchen etwas südlicher, gemacht und sind dort zuerst an den ewig langen White Sand Beach. Dort waren sogar manche Mutige im Wasser; im Ozean bei eiskalten Temperaturen! Und ganz viele Hunde haben dort gespielt. Es war wirklich schön, anzusehen. Dann sind meine Schwester und ich nach Downtown und haben uns die vielen kleinen Lädchen in der Stadt angeschaut. Da gab es noch mehr Souvenirshops und Restaurant, Candy Shops, Cafés, usw. Auf dem Rückweg nach Monterey haben wir eine Shopping Mall gesehen, wo wir natürlich stoppen mussten. Dort verbrachten wir nochmal ganze zwei Stunden; die meiste Zeit davon bei Victoria's Secret ;-). Den Abend haben wir noch mit einem Liebesfilm und mexikanischem Essen ausklingen lassen. Am Samstag Morgen bin ich mit meiner Schwester zum berühmten Monterey Bay Aquarium gegangen, da wir freie Pässe hatten und es war so überfüllt! Es war hart, etwas zu sehen, da so viele Menschen vor den Fenstern standen, aber trotzdem haben wir irgendwie zwei Riesen-Oktopusse, Seeotter, Pinguine, Haie, viele verschiedene Fischarten, Seepferdchen, Seesterne, Korallen und acht verschiedene Arten von Quallen gesehen. Wir sind zwar nicht sehr große Fans von Zoos und Aquarien, aber es war doch irgendwie schön und interessant. Am Nachmittag ist Kelly mit uns den 17-Mile-Drive am Pebble Beach gefahren. Dort fährt man eben 17 Meilen am Strand und durch den Wald entlang und alle paar Meter gibt es Aussichtspunkte, wo man aussteigen kann. Diese Aussichtspunkte waren teilweise auch echt beeindruckend. Einmal konnte man einen ganz ruhigen Strand sehen, ein paar Meter weiter riesige Wellen des offenen Ozeans. Auf der anderen Seite der Straße standen dann monströse Luxus-Villen, die schon beneidenswert waren. Nach dem hat uns Kelly wieder nach Carmel gefahren und uns die Mission gezeigt. Das ist die zweite, die ich bis jetzt gesehen haben, und ich finde, sie ähneln sich ziemlich. Missions sind spezielle Kirchen in Kalifornien, die von alten Einwanderern gebaut wurden (oder so ähnlich). Den letzten Abend haben wir in einem super leckeren Pizza Restaurant verbracht und am nächsten Morgen ging es auch schon wieder "on the road" und zurück nach Ripon. Jetzt habe ich noch 2 Tage mit meiner Schwester und dann fliegt sie auch schon wieder zurück. Morgen beginnt auch wieder die Schule... Mal sehen, wie das zweite Semester wird. 


Pacific
17-Miles-Drive
Giant Octopus
Jelly Fish
Candy Shop in Carmel

Mittwoch, 1. Januar 2014

43. New Years

Frohes neues Jahr euch allen. Ich hoffe, ihr seid alle gut ins neue Jahr gestartet. Mein Silvester war jetzt nicht so spannend, da Amerikaner das einfach grundsätzlich nicht feiern. Die meisten gehen sogar schon vor Mitternacht schlafen, aber ich konnte doch alle überreden, wenigstens bis kurz nach 12 aufzubleiben. Da Feuerwerke auch noch verboten sind, ist es also ziemlich öde. Aber ich fange mal mit Montag an. Da sind wir nämlich wieder einmal zurück nach San Francisco mit meiner Schwester, meinem Gastvater und noch den Verwandten gefahren, denn Part 2 der Touri-Session stand an und wir wollten ihnen an diesem Tag vor allem Pier 39 und Union Square zeigen. Als wir früh morgens in der Stadt ankamen, ging es zuerst zum Union Square. Dort steht mittlerweile ein unglaublich riesiger Tannenbaum mit tausend Lichtern und eine Eislaufbahn. Das war sehr schön, anzusehen. Wenn meine Eltern im Juni kommen, verbringen wir höchstwahrscheinlich einige Nächte in einem Hotel am Union Square und da wir grade dort waren, hat mein Gastvater vorgeschlagen, dass wir uns das mal anschauen und ich bin begeistert! Nun freu ich mich umso mehr auf unseren Westküste-Trip im Sommer mit meinen Eltern. Na ja, da es jedenfalls noch recht kalt war, wollten die Verwandten meiner Gastfamilie das Cable Car testen. Die Schlange dauerte allerdings ewig und ich bin ja schon damit gefahren, also haben wir die beiden dort gelassen und sind mit Giuli an ein paar andere Plätze von San Francisco gefahren und sie herumgezeigt. Nachdem wir die anderen beiden wieder eingefangen haben, gab es ein "luxuriöses", aber leckeres Mittagessen bei Subway und wir haben uns auf den Weg zu den Piers gemacht. Ich finde es jedes Mal aufs Neue unglaublich schön, einfach in der Sonne am Pier zu stehen und auf den Ozean und Alcatraz zu blicken. Wir sind natürlich zu Pier 39, dem bekanntesten in San Francisco und zuerst sind wir wieder zu den Seelöwen. Von denen habe ich ja schon einmal im Oktober berichtet, aber sie waren wieder alle auf einem Haufen dort gelegen, haben sich gesonnt, gespielt und gegessen, und unüberhörbare Geräusche von sich gegeben. Wirklich, die sind so laut, aber es war sehr lustig. Unsere "Gäste" waren auch begeistert ;-). Danach sind wir einfach ein bisschen am Pier entlang geschlendert und durch viele Shops gelaufen. Jeder hat sich noch seine Souvenirs ausgesucht und einfach den wunderschönen Tag in der Stadt genossen. Gegen Nachmittag sind wir auch schon wieder aufgebrochen, denn wir versuchen immer vor dem Abendessen zuhause zu sein, da sonst der Verkehr unerträglich ist. Gestern jedenfalls haben wir ein großes Silvester Dinner mit Barbecue vorbereitet und leckere Lava-Cakes zum Nachtisch gebacken. Abends hat sich jeder bis Mitternacht irgendwie versucht, durchzuquälen und wir haben den Ball Drop in New York im Fernsehen angeschaut. Es war total komisch, hier in Kalifornien so lang warten zu müssen. Deutschland war ja schon 9 Stunden früher im Jahr 2014. Nachdem wir das neue Jahr begrüßt haben, ist auch jeder ins Bett gefallen. Also, ich kann sagen, dass ich mich auf Silvester in Deutschland wieder freue. Die Amis haben eben ihre Feuerwerksgeschichten am 4. Juli, dem Independence Day und das ist angeblich noch viel besser als bei uns Silvester, aber da bin ich ja leider schon wieder zurück :-(. Heute an Neujahr habe ich meine guten Vorsätze für das neue Jahr gestartet und habe lange im Fitnessstudio das ganze Essen der letzten Tage abtrainiert und jetzt packe ich mit meiner Schwester das Zeug, denn ab morgen geht es für einige Tage nach Monterey an den Strand! Nochmal Happy New Year euch allen!

in love with San Francisco!

Sonntag, 29. Dezember 2013

42. Santa Cruz

Am Donnerstag bin ich mit meinem Gastvater nach San Francisco an den Flughafen (wo wir in diesem Monat schon gefühlte zehnmal waren) gefahren und haben meine Schwester abgeholt! Sie ist sicher angekommen und wir konnten ihr sogar noch etwas von der Stadt zeigen, aber als wir zuhause ankamen, ist sie natürlich wegen dem Jet-Lag ins Bett gefallen. Am Freitag war dann sozusagen mein zweites Weihnachten und ich habe die ganzen Geschenke meiner Familie aus Deutschland bekommen und kann nur sagen, dass ich mich total gefreut habe und euch sehr dankbar bin. Gestern Morgen ging es direkt nach dem Frühstück Richtung Santa Cruz. Das ist ein Städtchen südlich von San Francisco direkt am Highway 1 mit einem wunderschönen Strand. Als wir am Vormittag dort ankamen, haben wir zuerst einmal den Boardwalk erkundet. Der Boardwalk ist eine Art Pier, der sich an der ganzen Künste von Santa Cruz entlang streckt und dort findet man eben viele Fast Food Buden, Souvenirshops, Surfshops, Candy Shops und Casinos. Außerdem gibt es auf dem Boardwalk einen ganzen Freizeitpark mit einigen Achterbahnen und Karussells. Meine Schwester und ich sind aber nicht so große Fans von Achterbahnen, also haben wir den anderen zugeschaut und uns an den Strand gelegt. Bei den angenehmen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein war es echt ein Traum. Ein paar Kinder waren sogar schwimmen, aber das fanden wir doch etwas zu krass im Dezember. Zum Mittagessen gab es ganz typisch Fish&Chips am Strand und wir blieben noch etwas am Boardwalk und haben alle Läden erkundet. Danach haben wir ins Hotel eingechekt und auf dem Zimmer etwas relaxt. Am späten Nachmittag ging es eine Stunde Autofahrt lang am Pazifik zu einem kleinen Ort. Dort trafen wir die beste Freundin meiner Gastmama, die übrigens fließend deutsch spricht, und sind mit ihr zu einem sehr bekannten Restaurant gegangen: Phil's Fish Market. Obwohl wir nicht wirklich hungrig waren, haben wir übernormale große Teller bekommen, aber das Calamari Stir-Fry und der Shrimp-Salat waren echt lecker. Danach konnten wir uns aber nur noch rausrollen, so satt waren wir. Also sind wir wieder in die Stadt gefahren und durch die Hauptstraße gelaufen. Dort gab es noch mehr Shops und ziemlich lustige Sachen zu kaufen, denn Santa Cruz ist auch sehr bekannt, als eine "hippe Stadt". Obwohl wir immer noch echt satt waren, mussten wir natürlich den besten Icecream-Place in Town probieren. Giuli und ich haben die kleinste Portion von Banana Almond Fudge bestellt und es wurden uns monströse Portionen (in Deutschland 3-4 Kugeln) gebracht, aber es war wirklich lecker. Dann ging es ins Hotel und bald auch schon schlafen. Wir haben alle so gut geschlafen, denn diese amerikanischen Queen-Size-Betten sind einfach nur gigantisch. Heute Morgen nach einem leckeren Frühstück sind wir Richtung San Francisco gefahren. Auf dem Weg haben wir noch an einem Surfer-Spot gehalten und ein paar Bilder am Strand geschossen. Gegen Mittag kamen wir in der Stadt an und meine Gasteltern haben meine Schwester und mich im Castro-Viertel raus gelassen und sind zum Brunch gefahren. Wir hatten absolut kein Hunger, deshalb sind wir nicht mitgekommen. Und ja, dann waren wir beide dort mitten in der Stadt und sahen etwas aus wie verlorene Touristen und sind einfach nur planlos alle Hügel hoch und runter gelaufen. Die zweieinhalb Stunden haben sich ewig angefühlt, denn es war bullewarm, anstrengend und die Gegend war auch nicht die schönste, aber wenigstens haben wir gutes Training für unsere Beine bekommen. Als die anderen uns wieder abgeholt haben, sind wir zur Golden Gate Bridge gefahren. Dort konnten wir wieder schöne Bilder machen und einfach etwas rumhängen. Nachmittags ging es nach Hause, aber keine Angst: morgen geht es schon wieder in die City. Diesmal steht Pier 39, Cable Car und Union Square an :-) und nein es macht mir nichts aus, alles nochmal zu sehen. Ich könnte wirklich jeden Tag in die Stadt: San Francisco is just beautiful!

Boardwalk


Golden Gate Bridge

Mittwoch, 25. Dezember 2013

41. Christmas

Nochmal frohe, verspätete Weihnachten, Deutschland. Ich hatte ein paar super Feiertage bisher und viel zu erzählen. Obwohl ich Ferien habe, bin ich total beschäftigt und hab viel zu tun, aber endlich hab ich Zeit gefunden für einen neuen Eintrag. So, wie ihr vielleicht wisst, wird hier in Amerika Weihnachten, oder zumindest das Geschenke-Auspacken erst am 25.12. gefeiert. In den paar Tagen vor Weihnachten war das reinste Chaos: ich musste noch fast alle Geschenke besorgen, da ich unter der Schulzeit keine Zeit dafür finden konnte. Und ihr könnt euch ja vorstellen, wie die Geschäfte vor Weihnachten aussehen - es war die Hölle los, aber ich konnte glücklicherweise alles managen. Letztes Wochenende haben wir Lebkuchenhäuser gebacken und dekoriert und ich finde, dafür, dass es mein erstes ist, ist es gar nicht schlecht geworden, aber es hat auch ewig gedauert. An Christmas Eve, also am 24. haben wir Plätzchen für Santa Claus gebacken und dekoriert, alle Geschenke eingepackt, Weihnachtskarten gebastelt, Dinner vorbereitet und nachmittags sind wir in die Kirche gegangen - das war mein erstes Mal in Amerika, da meine Gastfamilie (wie ich auch) sonst nicht wirklich gehen, aber an Weihnachten ist das natürlich Tradition. Der Gottesdienst hat mir ziemlich gut gefallen, denn es war viel 'jugendlicher und moderner' gemacht, als in Deutschland. Es war mehr wie eine richtige Karaoke-Show mit Laserstrahlen und guten Liedern, bei denen man die Texte an einer großen Leinwand mitlesen konnte. Als wir wieder zu Hause waren, haben wir unser selbst gebackenes Brot rausgeholt und unser leckeres Weihnachtsessen gegessen. Den ganzen Tag lief im Hintergrund übrigens Google Maps' Santa Tracker. Für die, die das, wie ich, noch nie gehört haben: Google Maps stellt diesen Service jedes Jahr und die Kinder können dann Santa im Schlitten mit seinen Rentieren verfolgen, wie er am Nordpol startet und in der ganzen Welt seine Geschenke verteilt. Bevor er aber zu uns kommt, muss man natürlich schon schlafen, denn sonst kriegt man angeblich keine Geschenke. Also haben wir noch einen Weihnachtsfilm geschaut und als Santa schon an der East Coast war, sind wir schnell schlafen gegangen, damit wir ja auch Geschenke bekommen. Am nächsten Morgen hat mich meine Gastschwester mit "Santa came and left so many presents!!" geweckt und unter dem Weihnachtsbaum war tatsächlich alles voller Geschenke. Deshalb hat uns das ganze Auspacken auch fast zwei Stunden gedauert! Meine Gastfamilie hat sich sehr über meine Geschenke gefreut und ich mich auch riesig über denen ihre. Danach gab es das große Frühstück mit selbst gebackenen Cinnamon Rolls meiner Gastmama und die waren so lecker. Im Moment erlebe ich vom Essen her wirklich Amerika hoch 3: so viel und so viel ungesundes gibt es. Ich muss mich spätestens im neuen Jahr wieder auf eine drastische Diät setzen, sonst komm ich echt zurückgerollt. So, jetzt werde ich mich mal meinen Geschenken widmen, denn ich habe die mir bis jetzt noch gar nicht richtig angeschaut, heute Abend geht es nach San Francisco den zweiten Teil der Familie abholen und morgen ist es endlich so weit: da geht es wieder nach San Francisco, aber um meine Schwester abzuholen! Kann es gar nicht glauben, dass ich sie schon in ein paar Stunden in den Arm nehmen kann. Ich hatte aber ein super schönes Weihnachten und freu mich auf die restlichen Ferien.

mein erstes eigenes Lebkuchenhaus
unser Plastik-Tannenbaum bevor (!) Santa kam