Samstag, 15. Februar 2014

50. Palo Alto and Stanford

Heute nach dem Frühstück führte der Familientagestrip wieder mal in die Bay Area. Diesmal aber in einen neuen Teil, den ich bis jetzt noch nicht kannte: Palo Alto und die Umgebung. Palo Alto ist ca. 30 Minuten südöstllich von San Francisco und nordwestlich von San Jose. Der Hauptgrund dieses Ausflugs war aber eigentlich ein ganz anderer, und zwar das Weihnachtsgeschenk von meiner kleineren Gastschwester. Sie durfte sich nämlich etwas im American Girl Doll Store aussuchen. Eine kleine Aufklärung, da das glaube ich in Deutschland nicht so bekannt ist: diese Puppen dort sind für alle jungen Mädchen hier in Amerika der Hit. Wirklich, jedes Mädchen hat mindestens eine. Das Besondere an denen ist, dass es hunderte verschiedene gibt und man sich normalerweise die aussucht, die einem am ähnlichsten sieht: dunkle Hautfarbe/helle Hautfarbe, Locken, glatte Haare, groß, klein, braune Augen, blaue Augen,... es gibt alles! Und dann kannst du dich eben passend mit denen anziehen, denn in den Läden verkaufen die alle Klamotten in den Größen für die Puppen und für die Mädchen und mit denen spielen. Meine Gastschwester hat sogar zwei von denen und ihr ganzes Zimmer ist voll von dem ganzen Extra-Kram, mit dem man spielt. Da es aber nur ganze 2 Stores in Kalifornien gibt, sind wir also zur Stanford Mall in Palo Alto gefahren und als allerersten natürlich in diesen American Girl Doll Store gegangen. Das war ein Erlebnis, hey: hunderte Mädchen im Alter von 7-12 würde ich mal schätzen, alle mit ihren passenden Puppen und im Zwillingsoutfit mit diesen, dort rumgewuselt. Zwei Etagen waren voll mit Zeug wie einer glutenfreien Lunchbox, Hotdog-Stand, Spa-Chair mit Fußlehne, Lockenwickler, Mathe-Büchern, Cheer Pom Poms, und und und - alles mehr oder weniger aus Plastik und alles für die Puppe. Und die Sachen sind echt teuer! Aber na ja, nach einer Stunde waren wir zum Glück wieder raus aus dem "Mädchentraum" und konnten uns wieder der Realität zuwenden, nämlich dem Rest der Mall ;-). Die Stores waren allerdings etwas über meinem Budget, aber Window-Shopping bei Louis Vuitton & Co. hat auch Spaß gemacht. Für Lunch waren wir bei California Pizza Kitchen und denen ihre Pizza ist so lecker! Danach haben wir noch etwas bei Abercrombie, Victoria's Secret, irgendwelchen Küchen- und Möbelgeschäften und einem Candy Shop vorbeigeschaut und dann haben wir uns ins Auto Richtung Stanford University gemacht. Ich kann nicht mehr viel sagen, außer dass mir fast die Worte gefehlt haben. So einen riesigen Campus habe ich noch nie in meinem Leben gesehen. Es gibt richtige Straßen und Ampeln innerhalb der Universität, weil es so groß ist und auch wenn du in einem der Zimmer auf dem Campus lebst, musst du wahrscheinlich trotzdem mit dem Auto jeden Tag zu deinen Klassen fahren. Wir sind den Campus-Rundweg lang gefahren und ja, ist auf jeden Fall nicht schlecht. Schon allein der Haupteingang ist gigantisch und vornedran haben gleich mal zwei monströse Limousinen geparkt, eine davon sogar in knallpink! Die Uni hat sogar ihre eigene Tankstelle gehabt, ein Krankenhaus, riesige Parks, eine Kirche, ein Police und Fire Department, Theaters, viele Restaurants und deren Chemie-Gebäude war allein schon so groß, wie meine ganze Schule! Man konnte wirklich sehen, dass da nur die besten (und reichsten) Schüler studieren. Mein Gastvater schätzte so um die 60.000 Dollar für ein Jahr! Danach sind wir wieder zurück nach Palo Alto und dort einfach durch die Nachbarstadt gefahren. Das ist eine ziemlich reiche Gegend und die Villen waren schon beeindruckend. Auf dem Rückweg sind wir noch am Silikon Valley vorbei, wo die Standorte von Yahoo, Facebook, etc. sind und nach einer Weile waren wir auch wieder daheim. 
Gestern war ja Valentinstag und das ist hier in Amerika (mal wieder) was ziemlich Großes mit viel Trara. Man schenkt nicht nur seinem Liebhaber etwas, sondern auch der Familie und allen, die einem eben sehr nahe stehen. Deshalb habe ich von meiner Gastfamilie auch einen großen Blumenstrauß, eine Karte, Süßigkeiten und einen Maniküre Gutschein geschenkt bekommen. Das war sehr lieb von ihnen und ich habe mich total gefreut. Außerdem gab es Cupcakes und Icecream-Cake. Und heute, ein Tag nach Valentinstag gab es bei CVS 50% off auf alle Valentinstags-Süßigkeiten und das ganze Osterzeug wurde ausgepackt. Ich dachte, ich seh nicht richtig: es sind doch noch fast 2 Monate bis dahin! Passend dazu hat meiner Gastmutter also Osterdeko und Sprinkles für unsere Oster Cookies gekauft, die wir anscheinend bald backen. Ohne Worte... :-D

"American Girl: Girls-Night Set with Games, Coke and loaded Nachos"
Stanford Campus Drive
Klassenräume/Hörsaal
Activity Center
Zimmer der Studenten
die pinke Limo

Donnerstag, 13. Februar 2014

49. Ambassador Club

Ich habe außerdem ein viertägiges Wochenende vor mir stehen, an dem wieder viel geplant ist, also werde ich bald schon wieder etwas posten und ich habe mir auch vorgenommen, mehr Bilder einzubringen. 
Der eigentliche Grund dieses Eintrags ist jedoch ein anderer. Wie ich bestimmt schon einmal erwähnte, kann ich mein ganzes Auslandsjahr oder auch "das beste Jahr meines Lebens" ganz bestimmten Leuten verdanken: meiner Familie, die mich jederzeit vollkommen unterstützt und das Ganze ermöglicht hat, meiner Gastfamilie, die sich so toll um mich kümmert und mir unglaubliche Erfahrungen gibt und meiner Organisation EF, die das ganze zustande gebracht hat. EF ist die größte Organisation weltweit für Auslandsaufenthalte und hat schon sehr viel Erfahrung. Ich bin jetzt, obwohl ich noch ein paar Monate in Amerika vor mir habe (zum Glück!) ein Ambassador, oder Returnee. Ich bin dort im Club auch ein offizielles Mitglied, was bedeutet, dass ihr mit allen Fragen und Sorgen immer zu mir kommen könnt. Wenn ihr ein Auslandsjahr plant, schreibt mich doch an, denn für jede Beratung oder Weiterempfehlungen bekomm ich Punkte und mit einer bestimmten Anzahl von Punkten, kann ich zum Beispiel ein Rückflugticket zu meiner Gastfamilie bekommen, was mir unglaublich viel bedeuten würde, da ich es hier so mag und jetzt schon gar nicht ans Gehen denken will. Hier auch mal die Website: http://www.ef.de/highschool/
Ansonsten euch allen noch einen schönen Valentinstag, ich werde mich bald wieder melden :)

Sonntag, 2. Februar 2014

48. Zwischen Superbowl und Sauerbraten

SEAAAAHWAKS! Nein okay, ich muss ehrlich zugeben, dass ich eigentlich eher für die Broncos war, aber jetzt mal von Anfang an. Superbowl: dazu braucht man nicht viel zu sagen außer Fernsehschauen und Essen. Heute war es endlich so weit. Der Tag, auf den ganz Amerika seit Wochen gewartet hat. Und ich habe mich sogar auch sehr darauf gefreut, da es wieder mal eine neue Erfahrung für mich ist. Ich wollte es ja schon letztes Jahr in Deutschland mal schauen, aber hab es dann doch nicht bis 3 Uhr morgens (oder wann das auch ist mit der Zeitdifferenz) ausgehalten, aber dieses Jahr war es ja kein Problem, denn das Spiel hat für uns hier in Kalifornien um 3:18 Uhr nachmittags angefangen. Ich versteh's auch nicht, warum so genau. Also, vor ein paar Wochen kam meine Gastmutter zu mir und hat mich gefragt, ob ich weiß, wie man Sauerbraten macht, da sie das mal in Deutschland gegessen hat und es so lecker fand. Dann hab ich meine Oma gefragt, sie hat mir ihr Geheimrezept verraten und ich habe es meiner Gastmutter gegeben. Die kam dann auf die Idee, den doch an Superbowl zu machen, da sie eh nicht weiß, was sie sonst kochen soll. Also gut, ich hab mich auf die Idee eingelassen und befürchtete schon Schlimmes. Dann sind wir die Woche zum World's Market gerannt, haben Spätzle, Rotkohl und braune Soße gekauft, und uns ein riesen Stress mit dem Fleisch gemacht, da das schon 3 Tage vorher eingelegt werden soll. Heute Morgen bestand dann der Hauptteil aus Kochen und Backen: wir haben das Fleisch zubereitet, frisches Brot gebacken und kleine Käsekuchen für den Nachtisch hergestellt. Gegen Mittag kamen ein paar Freunde zu Besuch und dann ging es los. Chips, Dips, Flips, Nachos, Salsa, Pretzel Mix, Veggies, Käse,... wurden geöffnet und das Spiel ging los. Joa, und nach einer guten halben Stunde stand schon mehr oder weniger der Sieger fest: die Seattle Seahawks lagen weit voraus und Denver hatte noch nicht einen Punkt erzielt. So ging es dann noch bis zur Halbzeit. In der Halbzeit gab es dann endlich den Sauerbraten! Mein Teller war gut gefüllt mit dem selbst gebackenen Brot, grünem Spargel, Apfel-Rotkohl, Spätzle, Soße und dem Sauerbraten. Und ich kann nur sagen: es war super lecker! Den von meiner Oma kann zwar keiner toppen, aber das war schon nah dran. Meine Bezweiflungen waren also zum glück umsonst. Dann: die Halbzeitshow! Sie bestand aus einer Performance von Bruno Mars und den Red Hot Chili Peppers und war recht gut. Dann haben wir uns noch bis zum Ende das Spiel reingezogen und es war ehrlich gesagt recht langweilig. Ich mein, man konnte von Anfang an den Sieger feststellen und Denver hat sich mehr oder weniger nur lächerlich gemacht. Ich war zwar für Denver, da Seattle unsere San Francisco 49'ers rausgeschmissen hat, aber das war echt 'ne schwache Leistung. Trotzdem kann ich sagen, dass ich so langsam echt die Regeln vom Football versteh und es mir sogar Spaß macht, es anzuschauen. Sogar ein kleines bisschen mehr als Fußball... Meine Gastmama hat mir von Anfang an klar gemacht, dass die Werbungen eigentlich das Beste sind, aber bis auf ein paar gute, waren auch die dieses Jahr ziemlich schwach und alle waren total enttäuscht. Ich fand die von "Volkswagen - Das Auto" aber natürlich richtig gut! Sonst fand ich noch M&M's, Dorito Chips, Butterfinger und Cheerios recht gut. Die Werbungen kosten im Durchschnitt 4 Millionen Dollar für 30 Sekunden und sind damit die teuersten der Welt, deswegen hatte ich mir eigentlich etwas bessere erhofft, aber gut. Ich hatte trotzdem einen riesen Spaß heute. Kann mich zwar vor lauter Essen nicht mehr bewegen, aber dafür war's sehr lecker und ich bin sicher, so ein Gericht hatten nicht viele Amis heute ;-). Mit meiner Gastschwester hab ich zwischendurch immer mal wieder Puppybowl geschaut und das war ja auch so süß! Da spielen Hunde Football und werden am Ende zur Adaption freigegeben: ich wollte am liebsten alle adoptieren, so süß waren die. Jedenfalls hat Seattle natürlich haushoch gewonnen mit 43 - 8 gegen die Broncos und das war's eigentlich auch schon für heute. Ich werde mich bald wieder melden und wünsche allen einen schönen, neuen Wochenanfang. 
Oh, und vergesst mir nicht auf Instagram zu folgen, um mehr Bilder von meinem Auslandsjahr zu sehen: sandra_efr :-)

etwas unscharf, aber Seattle führte da schon ordentlich
deutscher Sauerbraten am amerikanischen Superbowl :-)

Freitag, 24. Januar 2014

47. Interesting Questions

Okay, ich hab mich ja schon drauf eingestellt gehabt, dass manche Amerikaner nicht viel über Europa, bzw. Deutschland wissen und wir vielleicht einige seltsame Fragen gestellt bekommen, aber, die Erfahrung war dann noch interessanter. Die meisten, die mir so nebenher gestellt wurden, habe ich leider schon wieder vergessen, aber hier habe ich für euch mal eine Liste zusammengestellt mit den Fragen, die mir recht häufig und teilweise auch fast täglich gestellt werden. Und ich lüge absolut nicht! Eine Freundin konnte es absolut nicht glauben, dass Justin Bieber auch nach Deutschland kommt, um Konzerte zu geben, oder die anderen dachten, wir haben keine Telefone und Computer. Man kann sie aber wirklich nicht reinlegen, denn einmal habe ich dem einen erzählt, dass wir Chinesisch in Deutschland sprechen und er hat es mir total abgekauft, also muss ich mich doch vorsichtig benehmen und jede Frage lieb beantworten und erklären, dass Deutschland nicht noch im Mittelalter lebt. Sie verstehen es auch alle einfach nicht, dass Deutsch meine Muttersprache ist und denken immer, wir sprechen Englisch mit Akzent in Deutschland... Na ja, ich verzeihe es ihnen, denn die meisten waren ja noch nicht mal außerhalb von Kalifornien. 

- Oh, wow you are really from Germany?
- How is it back there in Germany?
- Is it very different from here? / What is different?
- So, can you speak German? 
- Can you please say something in German?
- How do you like California so far?
- Do you like California or Germany more?
- Do you want to study/live in California?
- Do you have iPhones? I thought, they just exist in China and America. 
- When did you start learning English?
- Are the boys cuter over there?
- I love your accent. Can you teach me some German?
- Does it rain a lot in Germany?
- Do you really have concerts in Germany?  
- Does it ever get hot in Germany?
- Is school here easier?
- Is it true, that you can go to parties and drink alcohol with 16?
- Who are you staying with?
- What, your real family does not live with you!? They are still in Germany?
- Do you miss friends and family a lot?
- Do you listen to american music?
- Do you still communicate only with letters?
- What are you missing the most?
- Can you drive faster in Germany?
- What is Berlin?
- Isn't Holland in Great Britain?
- Oh my gosh, you really have Spongebob in Germany?
- Where is Germany? 

Samstag, 18. Januar 2014

46. Where's the rain?

Wie manche von euch vielleicht schon in den Nachrichten gelesen haben, haben wir hier in Kalifornien gerade ein extremes Problem mit Dürre. Seitdem ich hier bin, also seit 6 Monaten, hat es nur zweimal für ganze 10 Minuten genieselt! Das war's. Sonst gibt es hier kein Regen. Normalerweise ist es bekannterweise so, dass es im Sommer sehr trocken ist, aber eigentlich regnet es dafür von November bis Februar richtig viel. Aber dieses Jahr: nichts - kein Tropfen. Neulich hab ich auch ein paar Reservoirs bekommen, wo das Wasser drin ist, was uns versorgt und da war der Strich, wo das Wasser normalerweise ist, und dann... tatsächlich war das Wasser aber leider sehr viele Meter untendrunter. In meiner Region, wo ich lebe, also östlich von San Francisco ist sogar "extreme Gefahr". Und in Los Angeles gibt es ja auch wieder gewaltige Brände. Und was bedeutet das jetzt für uns? Ja, nun gibt es kein Singen unter der Dusche mehr, sondern Timer, was bedeutet, dass jeder nur für wenige Minuten duschen darf. Außerdem: keine Garten-Bewässerungen, kein Autowaschen, Spül- und Waschmaschinen nur benutzen, wenn sie wirklich voll sind, weniger Hände waschen, Toiletten nicht mehr so oft spülen, kein Wasser beim Spülen oder Zähneputzen laufen lassen, etc. Ich hab schon gehört, in Deutschland regnet es mal wieder fast täglich. Diese Aufteilung ist wirklich ungerecht. 
Gestern Abend hat Jerry Brown, Gouverneur von Kalifornien, dann den Notstand ausgerufen. Wir erleben gerade die schlimmste Dürre seit über 100 Jahren - krass. Hier könnt ihr euch den ganzen Artikel mal durchlesen:
http://www.cnn.com/2014/01/17/us/california-wildfire/
und hier auf Deutsch: http://www.welt.de/newsticker/news1/article123980120/Kalifornien-ruft-wegen-Jahrhundert-Duerre-Notstand-aus.html

So sieht's aus...
Wünscht uns Glück: nächste Woche gibt es eine 10-prozentige Chance auf Regen! :-(

Mittwoch, 8. Januar 2014

45. Halftime - Unterschiede

So, gerade habe ich mit meiner Gastmutter meine Schwester zum San Francisco Airport gebracht. Der Abschied war schmerzhaft, aber in einigen Monaten habe ich sie ja zum Glück schon wieder! Ich kann nur sagen, dass wir eine wundervolle Zeit zusammen hatten und mir noch einmal klar geworden ist, dass ich die beste Schwester der Welt hab. 
Ich kann es nicht richtig glauben, aber es ist wahr: die Hälfte meines Austauschjahres ist vorbei und in einigen Monaten geht es schon wieder nach Hause. Mein zweites Semester hat angefangen und das neue Jahr ist auch angebrochen. Mir geht es nach wie vor einfach perfekt hier und ich hatte noch keine Probleme mit Heimweh bis jetzt. Trotzdem vermisse ich natürlich meine Familie! Ich kann es kaum erwarten, was ich noch alles erleben werde in der zweiten Hälfte meines Auslandsjahres, denn bekanntlich soll dieser Teil noch besser als der erste sein, obwohl meine erste Hälfte schon besser als perfekt war :-P. Ich möchte nochmal allen danken, die mir das ganze ermöglicht haben und wegen denen ich die beste Zeit meines Lebens habe und mich mit allem unterstützen - ihr seid die besten! Passend zu diesem Post dachte ich, ich kann mal einige Unterschiede auflisten, die mir hier in Amerika so aufgefallen sind. Natürlich ist das höchstwahrscheinlich nicht bei jedem und überall so, aber ich kann eben nur von meinen Erfahrungen hier bei meiner Gastfamilie in Kalifornien berichten. Habt Spaß beim Lesen! ;-)

Man findet hier wirklich alles größer: von Milchkanistern bis XXL-Eisbecher. Amerikaner sind offener und freundlicher. Man benutzt in der Schule nur liniertes und absolut kein kariertes Papier. School Spirit wird hier groß geschrieben. Auch in der kleinsten Stadt gibt es einen McDonalds. Fast alle großen Supermärkte sind 24h/7d und auch meistens an Feiertagen geöffnet. Es gibt Jobs für alles: Einkäufe in Tüten packen, Einkaufswägen vom Parkplatz räumen, etc. Jeder hat einen schön gepflegten Vorgarten. Alles, wo Low Fat oder Low Calorie drauf steht, wird gekauft. Die Sonne geht hier früher unter. Amerikanische Schokolade ist nicht wirklich gut. Amerika ist ein Land der Verschwendung und recyclen ist oftmals ein Fremdwort. Es gibt keine öffentlichen Verkehrsmittel. Dafür fängt man den Führerschein schon mit 15 an. In jedem Haus findet man neben dem riesigen Kühlschrank noch einen gigantisch großen Vorratsschrank mit allem, was man sich vorstellen kann. Natürlich besitzt auch jeder alle möglichen Soßen und Dressings, die es gibt. Es gibt hier keine richtigen Heizungen, sondern nur Heizlüfter. Gelüftet wird nie durch das Fenster (wäre ja auch viel zu umweltfreundlich), sondern durch Belüftungsgeräte oder Ventilatoren. Genauso ist auch immer der Rolladen unten und das Licht an, obwohl man einfach das Tageslicht benutzen könnte. Die Schulklingel ist gewöhnungsbedürftig: ein langer schriller Piep-Ton. Kalender fangen meistens bei Sonntag, nicht Montag an. Die Betten sind größer, höher und haben viel mehr Kissen und Decken. Kleidung, Essen oder Elektronik ist oft billiger, aber Kosmetik teurer. Es gibt kaum jemand, der hundertprozentig Amerikaner ist: eigentlich hat jeder irgendwelche Wurzeln aus anderen Ländern. Die meisten Schülerinnen tragen nur Hollister oder Missme Jeans. Es gibt viel mehr Gossip in der Schule: wenn jemand eine kleine Party unter Freunden schmeißen will, weiß am nächsten Tag die ganze Schule Bescheid. Ampeln sind auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Auch für die allerkürzesten Strecken wird das Auto benutzt. Jeder hat mindestens ein Haustier, meistens einen Hund. Das Datum wird Monat/Tag/Jahr geschrieben. Keller sind unüblich und daher etwas ganz besonderes. Amerikaner sind unfassbar stolz auf ihr Land. Vor den meisten Häusern hängt die Flagge. In jedem Klassenzimmer hängt die amerikanische Flagge, zu der jeden Tag der Pledge of Allegiance gesprochen wird. Jeder hat ein Smartphone, Laptop oder Tablet, auch die jüngsten Kinder. Die Schulzeiten sind sehr seltsam: Pausen sind 4 Minuten lang, Stunden enden teilweise um 26 oder 59 und Lunch ist 47 Minuten lang. Jeder hat einen begehbaren Kleiderschrank. Es gibt nur stilles Wasser und das schmeckt ziemlich nach Chlor (bzw. das, was sie hier als sparkling water bezeichnen, ist nicht gerade das, was ich erwartet habe). Aber Wasser wird in jedem Restaurant immer kostenlos nachgefüllt. Jedes Getränk besteht zu 90% aus Eiswürfeln. Im Klassenzimmer sind Tische und Stühle verbunden. Der Kleidungsstil ist teilweise anders; manche kommen auch im Schlafanzug oder mit Badeschlappen in die Schule und manche kleiden sich, als wären sie auf dem Laufsteg. Es gibt keine gescheiten Brötchen oder Baguettes. Generell gibt es auch keine Bäcker, sondern nur Deli's, die in Supermärkten integriert sind, aber hauptsächlich nur latschige Brötchen oder Torten verkaufen. Man meldet sich in der Schule nicht, sondern schreit einfach rein. Der Fernseher läuft fast den ganzen Tag, auch, wenn man gerade nicht guckt. Schulregeln sind strenger. Es gibt keine Eierbecher. Aus Hygienegründen sind Klo und Dusche vom restlichen Badezimmer abgetrennt. Benzin ist halb so günstig und deshalb fahren Amerikaner auch so viel. Das Speedlimit auf Autobahnen ist langsamer. Auf allen Lebensmitteln steht die Kalorienzahl ganz dick vorne drauf (obwohl man sie oftmals gar nicht wissen will). Steuern werden erst an der Kasse dazugerechnet. Vertretungslehrer kommen sogar, wenn der Lehrer aufs Klo muss, denn die Klasse wird niemals alleine gelassen. Amerikaner verreisen kaum und wenn, dann oft nur innerhalb des Landes. Autokennzeichen sind von der Gestaltung her keine Grenzen gesetzt. Amerika ist einfach unglaublich groß und hat so viel Platz für alles. Deshalb haben auch kaum Häuser einen zweiten Stock. 
Am Ende dieses Jahres werde ich die Liste nochmal deutlich ergänzen, aber das sind jetzt so die Unterschiede, mit denen ich nicht gerechnet habe. 

Montag, 6. Januar 2014

44. Monterey

Hier bin ich wieder mit neuen Erlebnissen. Nach der kurzfristigen Entscheidung ging es Donnerstag früh auch schon auf den kleinen Roadtrip nach Monterey mit meiner Schwester. Es hat einfach so Spaß gemacht, da ich einfach mal Zeit nur mit ihr verbringen konnte und obwohl sie noch nie in Amerika Auto gefahren ist, haben wir alles zusammen perfekt gemeistert und uns nicht einmal verfahren. Auf dem Hinweg haben wir noch einen klitzekleinen Stopp in der Outlet Mall in Gilroy gemacht, denn da kann man natürlich nicht widerstehen. Die Mall war riesig und wir sind schon so amerikanisiert, dass wir zu jedem Shop direkt vor die Tür gefahren sind, da Laufen bei den echt warmen Temperaturen und Distanzen einfach zu anstrengend war. Und wir konnten tatsächlich einige gute Deals einfangen, zum Beispiel hab ich endlich neue Nikes! Die haben vielleicht ein Viertel vom Preis in Deutschland gekostet und ich bin jetzt so glücklich. Insgesamt haben wir ganze 3 Stunden dort verbracht; Mädchen und Shoppen eben... Am späten Nachmittag ging es dann weiter nach Monterey und wir sind dort einige Zeit später gut und sicher angekommen, und haben uns nicht einmal verfahren oder sonst irgendwas. In Monterey haben wir im Apartment von der besten Freundin meiner Gastmutter gewohnt und es war sehr schön. Nachdem wir am Freitag etwas ausschlafen durften, haben wir uns auf den Weg gemacht, um die Stadt zu erkunden. Zuerst ging es zu Fisherman's Wharf. Dort reihten sich viele Fischrestaurants und Souvenirshops nebeneinander und am Ende der Warft lagen - wie in San Francisco - hunderte Seelöwen aufeinander und haben sich gesonnt. Danach sind wir noch den Rest des Coastal Trails lang gelaufen und haben noch ein paar kleinere Strände erkundet. Nach einem kleinen Mittagessen haben wir uns zusammen auf den Weg nach Carmel, ein Städtchen etwas südlicher, gemacht und sind dort zuerst an den ewig langen White Sand Beach. Dort waren sogar manche Mutige im Wasser; im Ozean bei eiskalten Temperaturen! Und ganz viele Hunde haben dort gespielt. Es war wirklich schön, anzusehen. Dann sind meine Schwester und ich nach Downtown und haben uns die vielen kleinen Lädchen in der Stadt angeschaut. Da gab es noch mehr Souvenirshops und Restaurant, Candy Shops, Cafés, usw. Auf dem Rückweg nach Monterey haben wir eine Shopping Mall gesehen, wo wir natürlich stoppen mussten. Dort verbrachten wir nochmal ganze zwei Stunden; die meiste Zeit davon bei Victoria's Secret ;-). Den Abend haben wir noch mit einem Liebesfilm und mexikanischem Essen ausklingen lassen. Am Samstag Morgen bin ich mit meiner Schwester zum berühmten Monterey Bay Aquarium gegangen, da wir freie Pässe hatten und es war so überfüllt! Es war hart, etwas zu sehen, da so viele Menschen vor den Fenstern standen, aber trotzdem haben wir irgendwie zwei Riesen-Oktopusse, Seeotter, Pinguine, Haie, viele verschiedene Fischarten, Seepferdchen, Seesterne, Korallen und acht verschiedene Arten von Quallen gesehen. Wir sind zwar nicht sehr große Fans von Zoos und Aquarien, aber es war doch irgendwie schön und interessant. Am Nachmittag ist Kelly mit uns den 17-Mile-Drive am Pebble Beach gefahren. Dort fährt man eben 17 Meilen am Strand und durch den Wald entlang und alle paar Meter gibt es Aussichtspunkte, wo man aussteigen kann. Diese Aussichtspunkte waren teilweise auch echt beeindruckend. Einmal konnte man einen ganz ruhigen Strand sehen, ein paar Meter weiter riesige Wellen des offenen Ozeans. Auf der anderen Seite der Straße standen dann monströse Luxus-Villen, die schon beneidenswert waren. Nach dem hat uns Kelly wieder nach Carmel gefahren und uns die Mission gezeigt. Das ist die zweite, die ich bis jetzt gesehen haben, und ich finde, sie ähneln sich ziemlich. Missions sind spezielle Kirchen in Kalifornien, die von alten Einwanderern gebaut wurden (oder so ähnlich). Den letzten Abend haben wir in einem super leckeren Pizza Restaurant verbracht und am nächsten Morgen ging es auch schon wieder "on the road" und zurück nach Ripon. Jetzt habe ich noch 2 Tage mit meiner Schwester und dann fliegt sie auch schon wieder zurück. Morgen beginnt auch wieder die Schule... Mal sehen, wie das zweite Semester wird. 


Pacific
17-Miles-Drive
Giant Octopus
Jelly Fish
Candy Shop in Carmel