Sonntag, 3. November 2013

30. Halloween

Hallo ihr Lieben, 
da am Donnerstag Halloween war, muss ich natürlich mal berichten, wie das hier in Amerika abläuft. Also... schon Anfang September wurden in allen Supermärkten Halloween-Deko oder Süßigkeiten verkauft, aber wir haben uns mit unserer Deko brav bis Anfang Oktober zurückgehalten. Aber was ich da teilweise für Häuser gesehen hab, als ich durch die Straßen gelaufen bin, hat mich wirklich ein bisschen zum Lachen gebracht. Riesige Lichterketten in allen Formen von Spinnen, Kürbissen oder Geistern, Plastikfiguren, Plastikspinnen, Gespenster: einfach alles, was man sich vorstellen kann. Am Mittwoch Abend haben wir uns dann endlich die Kürbisse, die wir auf der Pumpkin Patch kauften, zur Hand genommen und angefangen, zu schnitzen. Mensch, ist das eine Arbeit. Hätte nie gedacht, dass man tatsächlich fast 3 Stunden an einem Kürbis sitzen kann. Zuerst haben wir den Deckel abgeschnitten und den Kürbis von innen ausgehöhlt. Das hat ewig gedauert, denn er hat so viele Fäden und Kerne drin. Die Kerne haben wir separat gelagert, denn daraus haben wir am nächsten Tag leckere geröstete Kürbiskerne gemacht. Danach hat sich jeder eine Schablone aus dem Internet ausgesucht und auf den Kürbis geklebt. Wir haben dann mit speziellen Carving-Tools die Schablone in den Kürbis mithilfe von Löchern übertragen. Als wir damit fertig waren, haben wir einfach die Löcher mit einem Messer verbunden und damit war der Kürbis fertig. Wir haben uns dazu entschieden gehabt, dass jeder von meiner Gastfamilie ein anderes Gesicht schnitzt und so hatte ich das fröhliche, meine Gastschwester das überraschende, mein Gastvater das böse Gesicht und meine Gastmutter einen Nerd. Am nächsten Tag, der eigentliche Halloween-Tag ging es schon in der Schule los. Hier verkleidet man sich auch noch in der High School und bei manchen Kostümen habe ich mir einfach nur gedacht, wie man sich trauen kann, so in die Schule zu kommen. Ein Mädchen hat sich als Oma verkleidet, ein Junge als Batman, viele als Vampire, und so weiter, aber das eine Mädchen aus meiner Stufe hat immer noch den Jackpot geknackt. Sie kam doch tatsächlich als Hot Dog in die Schule! Man konnte nur ihr Gesicht sehen, der Rest war komplett mit dem Würstchen und dem Brötchen zugedeckt - ich habe so gelacht; das war echt mutig von ihr. Nach der Schule hat sich meine Familie auf Halloween vorbereitet: nochmal im Supermarkt die letzten Süßigkeiten-Tüten kaufen, Kürbisse mit Kerzen rausstellen und warten, bis es dunkel wird. Ich bin zu einer Freundin gegangen, die mir dann ein Katzenkostüm ausgeliehen hatte. Danach kamen noch meine anderen Freundinnen (als Cowgirl, Fangirl und Vampir verkleidet) und dann sind wir - das ist auch normal hier in der High School - Trick-or-Treaten gegangen; also von Haus zu Haus und haben Süßigkeiten gesammelt. Teilweise waren die Häuser als ganze Geisterhäuser umdekoriert worden. Das eine Haus hatte eine lange Höhle in der Einfahrt, die man durchlaufen musste, während man mit Kunstrauch zugedeckt worden ist und überall Gespenster hingen. Das andere Haus hatte einen halben Movie-Park, wo man verschiedene Spiele oder ein Labyrinth bestehen muss, um seine Süßigkeiten zu bekommen. Es war echt interessant, das alles mal mitzuerleben und eigentlich kann ich wieder nur dazu sagen, dass es alles aussah wie im Film: total klischeehaft und übertrieben! :-D aber ich hab es genossen. Nachdem unsere Tüten randvoll mit Schokolade, Gummibärchen & Co. gefüllt waren, haben wir den Abend noch bei Kelly ausklingen lassen und dann hat mich meine Gastmutter abgeholt und ich bin schlafen gegangen, denn am nächsten Tag war leider trotzdem Schule. Freitag war ja bei uns in Deutschland Allerheiligen. Hier in Amerika wird das nicht gefeiert, aber wir haben das Thema im Spanischunterricht behandelt, denn für Mexiko ist das ein riesiges Fest. Ich habe "Pan del Muerto" (=Brot des Todes) probiert, was die dort essen und auch ziemlich lecker war, und in Filmen gelernt, wie Mexikaner den Tag verbringen. 
Jetzt, ein paar Tage nach Halloween, haben wir die gesamte Dekoration wieder in der Garage für nächstes Jahr verstaut, aber die ganzen Süßigkeiten, die wir gesammelt haben (ich schätze mal an die 5kg) werden wohl noch eine Weile halten. Allerdings nicht für mich, denn ich habe mittlerweile echt die Schnauze voll von dem ganzen Süßkram :-D. Und als ich gestern mit meiner Gastmutter einkaufen war, haben wir nicht ernsthaft das ganze Weihnachtszeug im Supermarkt gesehen...

Mein allererster eigener Kürbis


Dienstag, 29. Oktober 2013

29. everyday life

Heute möchte ich euch mal erzählen, wie so ein typischer Schultag bei mir aussieht. Er sieht nämlich jeden Tag mehr oder weniger gleich aus. Manchmal geht es einem schon auf die Nerven, jeden Tag absolut die gleichen Fächer zu haben, aber das ist eben die amerikanische Routine und es hat auch positive Seiten: denn so vergisst man nie, was man letzte Woche gemacht hat, bleibt automatisch immer am Ball und die Fächer, die ich gewählt habe, sind ja auch ziemlich gut und interessant. 
Okay, also. Mein Wecker klingelt täglich um 6:33 Uhr, fragt mich nicht warum, das haut einfach am Besten hin. Mittwochs jedoch ist Late Start und da klingelt er erst so gegen 8, was super angenehm ist. Na ja, dann mache ich mich eben fertig, frühstücke, lerne nochmal auf den letzten Drücker für die anstehenden Tests an dem Tag und um 7:35 fährt mich meine Gastmutter zum Catwalk. Das ist die Fußgänger-Brücke über den Highway 99, da meine Schule leider auf der anderen Seite der Stadt ist und es sonst ein riesiger Umweg ist, mit dem Auto dorthin zu kommen. Meine erste Stunde beginnt um 7:50 und ist Spanisch. Das ist eigentlich jeden Tag unterschiedlich: mal Übungen, mal etwas erklärt bekommen, mal Videos schauen, mal Tests schreiben. Als nächstes habe ich Home Economics. Im Moment schauen wir viele Filme und lösen Rätsel, denn wir dürfen erst im zweiten Halbjahr kochen und nähen. Unsere Lehrerin gibt uns auch sehr viel Freizeit, was bedeutet, dass jeder machen darf, was er will und das ist schon ziemlich entspannend. Danach ist Pause, wo ich immer mit Inga abhänge. Dritte Stunde ist Englisch und dort schreiben wir immer die erste viertel Stunde in unser Journal über ein Thema, dass er uns vorgibt. Nach dem lesen wir viele Bücher oder Kurzgeschichten, machen Aufgaben dazu, besprechen, usw. Ist eigentlich wie der normale Deutschunterricht. Dann habe ich Sport und dort machen wir entweder Yoga, Workout-Videos, gehen walken, joggen oder rennen, oder gehen in unser Fitnessstudio und heben Gewichte. Das macht mir ziemlich Spaß, da ich ja generell Ausdauersport liebe. Nach Sport ist Lunch und dabei hänge ich immer mit meiner Clique ab. Je nachdem wie hungrig wir sind, bleiben wir entweder auf dem Campus und gehen in die Cafeteria, die übrigens echt gut ist und alles von Wraps und Salaten zu Pizza, Joghurts, Gemüse, Früchten, Hähnchen und viel mehr anbietet, oder wir gehen off-campus, also in irgendein Restaurant, Eisladen oder Smoothie-Place. Nach Lunch ist Mathe angesagt und das besteht hauptsächlich aus Üben... wie Mathe eben ist. Danach ist noch eine Pause und dann Biologie, was recht spannend ist, allerdings ist die Klasse so groß (35 Schüler) und dementsprechend auch ziemlich laut. Meine letzte Stunde ist Weltgeschichte und der Lehrer ist total lustig. Das ist ziemlich gut, in der letzten Stunde nochmal viel zu lachen. Um 3 Uhr nachmittags klingelt es und damit ist mein Schultag zu Ende. Ich weiß nicht, warum, aber Schule bis 3 hier in Amerika fühlt sich viel kürzer an, als Schule bis 3 in Deutschland. Vielleicht liegt es daran, dass ich ziemlich lange Pausen zwischendurch habe. Na ja, dann geht es nach Hause und ich sitze erstmal an allen Hausaufgaben. Wenn ich fertig bin, gehe ich meistens noch ins Fitnessstudio, um meinen Kopf frei zu kriegen. Danach gibt es Abendessen und dann lerne ich für alle Tests und Quizzes, da wir meistens täglich welche schreiben. Zum Abschluss lasse ich den Tag mit Fernsehschauen oder anderen Aktivitäten mit meiner Gastfamilie ausklingen. Ich gehe auch ziemlich früh hier ins Bett, keine Ahnung, warum, aber ich bin einfach so fertig am Abend. Ja, das war's eigentlich. Ist jetzt nicht wirklich interessant, aber das ist eben der Hauptbestandteil meiner Woche und ich wollte einfach mal davon berichten :-) hoffe, es hat euch trotzdem gefallen. 
So, am Donnerstag ist Halloween und die Häuser hier sind schon echt creepy dekoriert. Überall stehen Kürbisse, Spinnenweben, Figuren, bunte Lichter, etc. Auch unser Haus ist schon dekoriert. Ich mache abends was mit ein paar Freunden, aber werde euch ausführlich im nächsten Eintrag davon berichten. Außerdem ist am Freitag das wahrscheinlich letzte Football Game, zu dem jeder geht und anschließend findet noch eine Movie Night bei einer Freundin statt. Also, Happy Halloween Deutschland!  

Sonntag, 27. Oktober 2013

28. back to San Francisco

Heute war ich mal wieder in San Francisco, aber diesmal mit meiner Gastfamilie. Zuerst möchte ich aber noch kurz einmal von letzter Woche berichten. Am Sonntag war ich nämlich das erste Mal auf einer/einem Pumpkin Patch; der Del'Osso Farm. Das war eher eine Art Freizeitpark. Es gab kleine Achterbahnen, ein unglaublich großes Maisfeld, aus dem man den Ausgang finden musste, Kürbis-Schießen, Reiten, und und und. Für meine Gastschweser haben wir uns in das Maisfeld gemacht und sind zwei Stunden lang dadurch geirrt, bis wir endlich den Ausgang gefunden haben. Es gab so viele verschiedene Abzweigungen und bei der Hitze war das wirklich hart, und dann haben wir uns auch noch verlaufen. Aber als wir endlich draußen waren, sind wir zum Kürbis-Schießen gegangen. Das ist einfach etwas typisch amerikanisches, besser kann man es nicht beschreiben. Man schießt also mit richtigen Kanonen Mini-Kürbisse mit über 100km/h auf Zielscheiben, alte Autos, Glocken, etc. An der Warteschlange, die uns über eine Stunde gekostet hat, konnte man erkennen, dass diese Attraktion wirklich sehr beliebt war. Es hat Spaß gemacht, aber ich kann mich jetzt nicht wirklich, wie viele andere Amis fürs Schießen begeistern. Am Ende hat sich jeder noch einen dicken Kürbis ausgesucht, den wir nächste Woche für Halloween schnitzen wollen. Unsere 4 Kürbisse haben zusammen fast 100 Pfund gewogen, also könnt ihr euch vorstellen, was für Dinger das waren: nicht wie unsere mini Kürbisse in Deutschland für die Suppe.
Heute haben wir uns dann jedenfalls wieder auf den Weg in die Stadt gemacht und ich kann nur sagen, dass es mal wieder ein fantastischer Tag war. Um 9 waren wir schon auf der Bay Bridge und unser erster Stopp war das Cable Car. Mit diesem sind wir einmal komplett auf die andere Seite der Stadt gefahren. Natürlich musste es soweit kommen, dass neben mir ausgerechnet Deutsche saßen... die kriegt man eben nie los ;-). Die Fahrt war ziemlich laut und ruckelig, aber es hat Spaß gemacht und die Eindrücke, die man bekommen haben, waren echt interessant. Ich weiß gar nicht mehr genau, wo wir alles durch gefahren sind, aber Chinatown und Union Square waren unter anderem dabei. Nach der Fahrt waren wir eben auf der anderen Seite der Stadt und sind also wieder zurück zu Chinatown gelaufen. Chinatown kann man nicht wirklich beschreiben. Das ist eine Stadt für sich, aber überall gab es eben billige (und nicht unbedingt beste Qualität) T-Shirts, Fächer, Bambus, Plüschtiere, etc. Danach kam der krasse Gegensatz: Union Square. Hier reihen sich Louis Vuitton, Burberry, Prada und Saks Fifth Avenue nebeneinander und man braucht wirklich nur in das Schaufenster zu gucken, um zu wissen, dass man dort nicht einkaufen gehen kann, ohne pleite zu gehen. Ich habe mich natürlich auch zurück gehalten, um Daddy's Kreditkarte zu schonen. Mittagessen gab es im Auto, da wir nicht so große Lust hatten, uns in die überfüllten Restaurants zu setzen und dort ewig warten zu müssen. Dann ging es durch die Lombard Street und das war nicht unbedingt die beste Idee nach dem Mittagessen. Die Lombard Street ist nämlich die kurvigste Straße der Welt. Man fährt quasi durch die Gärten einiger Wohnhäuser in richtig scharfen Kurven und dazu ist diese Straße auch noch gewaltig steil, aber wir haben es überlebt. Unser nächster - und meiner Meinung nach bester - Stopp war die Golden Gate Bridge. Vorbei an den Millionen-Villen und dem Presidio Park hielten wir zuerst am Fort Point und haben uns die Brücke von unten angeschaut. Aber es war echt verdammt windig und nächstes Mal gehe ich definitiv nicht ohne Haargummi. Trotzdem waren die Blicke wunderschön und ich konnte es einfach nicht glauben, dass ich jetzt hier unter der Golden Gate Bridge mit meiner Gastfamilie stehe: das, was ich mir seit fast 2 Jahren gewünscht habe. Als nächstes sind wir etwas weiter hoch gefahren, haben das Auto stehen gelassen und ich bin mit meinem Gastvater über die Golden Gate Bridge gelaufen! Nicht bis ganz ans Ende, weil das etwas zu lang gedauert hätte, aber immerhin zum ersten Pylonstiel. Ich habe viele Fotos geschossen und diese Erinnerungen werde ich wahrscheinlich nicht mehr so schnell vergessen. Von dort oben runter zu schauen, ist schon ziemlich gruselig, denn diese Brücke ist echt hoch. Zum Abschluss unseres Sonntagstrip sind wir nach North Beach gefahren. Das ist der italienische Stadtteil von San Francisco und dort habe ich mich so wohlgefühlt. Etwas europäisches und die ganzen italienischen Flaggen zu sehen, war doch irgendwie toll. Aber der Hauptgrund, weshalb wir dorthin gefahren sind, war natürlich italienisches Gelato. Das amerikanische Eis ist ja, wie man sich denken kann, hauptsächlich aus Zucker und nicht wirklich cremig. Im Gegensatz dazu ist das europäische Eis eben viel cremiger, da es aus mehr Milch gemacht wird und hat deshalb auch unglaublich gut geschmeckt! Ich hatte Cookie Dough und Coconut with Macadamia Nuts und es hat genauso lecker geschmeckt, wie es sich anhört. Nach diesem leckeren Treat und einem langen Tag voller lauter Erinnerungen haben wir uns auch schon wieder auf den Heimweg gemacht. Wieder hier in der Stadt angekommen, hat uns die knalle Hitze erwartet; es ist schon krass, was eine Stunde zur Bay Area vom Klima her ausmachen kann. Zum Abendessen haben wir noch beim Mexikaner gegessen und morgen geht es wieder in die Schule... Juhu! :(

Chinatown
Lombard Street
Golden Gate Bridge

Sonntag, 13. Oktober 2013

27. Outlet Mall Livermore

Letzten Sonntag durfte ich einen Traum von vielen Mädchen durchleben: einen ganzen Tag in der Outlet Mall mit der besten Freundin shoppen :-). Gegen Mittag haben wir meine Freundin Inga abgeholt und sind dann ca. 40 Minuten nach Livermore Richtung San Francisco gefahren in die riesige Mall. Es gab wirklich so viele Läden. Allerdings war alles etwas in der gehobenen Preisklasse und zuerst waren wir etwas geschockt, als wir nur Prada, Diesel, Armani und Co. gesehen haben, aber dann kam endlich unsere Rettung: Abercrombie&Fitch/Hollister/Gilly Hicks Outlet und dort haben wir auch die meiste Zeit verbracht. Im Endeffekt war es aber leider gar nicht so viel billiger und es gab hauptsächlich nur wirklich kurze Sommersachen und wir wollten ja eigentlich was für den Winter kaufen. Also hab ich mir nur ein Pullover und ein sehr günstiges Kleid gekauft. Danach waren wir noch bei American Eagle, Charlotte Russe, Nike, Converse, Puma, Gap, Banana Republic und an den Rest kann ich mich gar nicht mehr erinnern, aber wir sind auf stolze 4 Stunden Shoppingzeit gekommen! In den restlichen Läden habe ich mir nur 2-3 Oberteile gekauft und das war's auch schon; waren also nicht so erfolgreich, was meiner Kreditkarte allerdings ganz gut getan hat. Nach den 4 Stunden waren wir so kaputt und haben uns dafür mit einem großen Banana-Split Eisbecher belohnt :-). Gegen Abend waren wir dann wieder zuhause. 
Die Woche verging wieder einmal ziemlich schnell. Ich habe im Moment ziemlich viel Schulstress. Neben den ganzen Arbeiten und Tests, habe ich auch bis nächste Woche 2 Projekte zu erledigen. Für Biologie muss ich ein Modell einer Zelle dreidimensional bauen (aus Modelliermasse und so weiter) und für Englisch ein ABC-Scrapbook von der Novelle, die wir gerade gelesen haben. Das klingt einfach und spaßig, ist aber leider echt viel Arbeit. Na ja, dafür hat mich meine Gastfamilie als "Lernpause" gestern mit zu einem Garage Sale genommen. Kurze Erklärung: eine Art Flohmarkt, bei dem die Leute in ihren Garagen sitzen und Zeugs verkaufen, dass sie nicht mehr brauchen. Also sind wir mit dem Auto von Garage zu Garage gefahren und haben uns angeschaut, was die Leute so verkaufen. Es ist echt unglaublich, wie viele Familien aus meiner Stadt da mitgemacht haben. Sie haben wirklich alles verkauft: Kleidung, Outdoor-Material, Fahrräder, Werkzeuge, Möbel, Elektronik, Hochzeitskleider, und und und. Ich habe leider nichts passendes gefunden, aber die Erfahrung war es auf jeden Fall wert. 
Oh, noch was - die schönste Überraschung dieser Woche: als ich am Freitag etwas genervt von der Woche und schlecht gelaunt nach Hause kam nach der Schule, lag auf einmal ein Paket aus Deutschland auf meinem Bett. Und da waren kleine Päckchen von meiner Familie drin; ich habe mich so so sehr gefreut! Danke nochmal an die besten Eltern der Welt :-)! Heute Morgen war ich noch mit Inga beim International House of Pancakes frühstücken - yummi. Die Portionen sind echt monströs, aber es war super lecker. Ich werde mich dann mal wieder an die Schulaufgaben setzen. Aber kleine Bemerkung: mir macht Schule trotzdem, jedenfalls meistens echt Spaß!

Sonntag, 29. September 2013

26. Jelly Belly Factory & Apple Hills

Das Wochenende war wieder mal aufregend! Ich konnte zwar sowohl gestern als auch heute nicht ausschlafen - was ich sonst am Wochenende liebe - aber das war es wert. Gestern sind wir früh morgens in Richtung Sacramento zur Jelly Belly Factory gefahren. Das ist einfach Wahnsinn, dass eine "Mini-Bohne" eine ganze Fabrik besitzt. Ich bin mit einer anderen Austauschschülerin dorthin gefahren und wir hatten echt viel Spaß. Zuerst haben wir eine Führung durch die ganzen Fabrikhallen bekommen und ein paar Fakten über die Produktion erhalten. Ob ihr's glaubt oder nicht, aber so eine Maschine stellt 35000 Jelly Beans pro Minute her! Da war es auch kein Wunder, dass es eine Halle nur mit Kisten voller dieser Süßigkeiten gab, die eigentlich nur aus Zucker und Farbstoffen bestehen, aber unglaublich lecker sind! Ja, danach ging es in den Shop und wir konnte jede Geschmacksrichtung einmal probieren. Es gibt 50 offizielle und über 200 andere Sorten. In Kokosnuss, Geburtstagskuchen oder Popcorn habe ich mich gleich verliebt, aber als Sarah mich dann überreden wollte, "stinkende Socken", "Zahnpasta", "Hundefutter" oder "Popel" zu probieren, habe ich gekniffen... das konnte ich einfach nicht, denn mir wurde schon beim Zuhören schlecht. Sie hat sich allerdings getraut, "Gras" zu probieren, hat dann aber sofort das Gesicht verzogen. Sie meinte, es schmeckt genauso, wie Gras riecht :-D. Also haben wir uns noch eine große Tüte mit leckeren (!) Sorten gekauft und uns nach Lunch und einem Besuch auf dem Flohmarkt wieder auf den Rückweg gemacht, da wir beide gestern noch viel für die Schule zu tun hatten. 
Heute begann mein Tag wieder früh und wir haben uns auf den Weg nach Apple Hills gemacht. Das ist eine Region ziemlich im Norden von Kalifornien und vorbei an Sacramento. Die Fahrt war ziemlich lang, also hab ich die Gelegenheit genutzt, um mal wieder mit meinen Eltern zu skypen. Dort angekommen, haben sich auch schon viele verschiedene Farmen nebeneinander gereiht. Auf der einen konnte man Weihnachtsbäume kaufen, auf der anderen Kürbis pflücken, aber auf den meisten schließlich Äpfel pflücken. Dies haben wir dann auch gemacht. 24 Pfund kamen raus! Aber wir wollen nächste Woche auch Apfelstrudel, -pie und -jam machen; also war das angebracht. Danach haben wir auf einer anderen Farm noch Apfeldonuts probiert und uns dann auf den Weg zu einem California State Park gemacht, der schon 150 Jahre alt ist. Dort konnte man sich anschauen, wie die Menschen früher Gold gefunden und verarbeitet haben. Außerdem gab es auch Tipis oder sehr alte Häuser und Restaurants, die man sich anschauen konnte. Wir sind dann noch etwas durch den Park gelaufen und die Blicke waren echt toll. Zum Mittagessen waren wir noch in einem schönen Restaurant und nach einem kleinen Verdaungslauf ging es auch schon wieder nach Hause. Am späten Nachmittag waren wir wieder hier und morgen geht wieder die Schule los :(.

Jelly Belly Factory
tausende Jelly Beans :)
Das waren dann die Sorten, die ich nicht so gerne probieren wollte...
Apple Hills

Dienstag, 24. September 2013

25. San Francisco

Da bin ich schon wieder, aber am Sonntag ist eben etwas spannendes passiert und ich muss unbedingt davon berichten. Denn endlich habe ich es geschafft, nach San Francisco zu gehen. Schon am Samstag morgen bin ich zu Inga gegangen, um bei ihr zu übernachten. Am Sonntag sind wir nämlich ziemlich früh los gefahren, damit wir noch möglichst viel vom Tag haben. Allerdings war an diesem Sonntag zum Einen ein Football-Spiel der 49ers und zum Anderen der berühmte American Cup (Segeln) in San Francisco, weshalb es schwer war, den ganzen Verkehr zu umgehen. Deswegen verbrachten wir auch eine Weile auf der ganz neuen Bay Bridge von Oakland nach San Francisco. Das war aber nicht schlimm, denn wir konnten zum ersten Mal die Golden Gate Bridge und die Skyline sehen. In der Stadt angekommen, sind wir zuerst zum Pier 39. Dort sah es wirklich aus, wie auf Bildern: Holzboden, viele Strandgeschäfte und der Blick zum Meer. Also sind wir etwas durch die Geschäfte geschlendert und waren im berühmt berüchtigten Hard Rock Cafe. Inga und ich haben uns ein Sweatshirt und einige Postkarten gekauft und dann sind wir zu den Seelöwen gelaufen. Ingas kleine Gastschwestern waren natürlich total fasziniert und auch ich hätte gerne so ein Leben wie die: da lagen hunderte von Seelöwen auf dem Pier, haben sich gesonnt, sind ab und zu schwimmen gegangen und Fische gefangen. Zum Lunch haben wir uns für ein echt schönes Restaurant direkt am Pier mit Meerblick entschieden. Dort gab es - das erste Mal in Amerika - leckeres und knuspriges (!) Kräuterbaguette. Ich weiß auch nicht, aber mit Brot backen haben sie's hier nicht so... zumindest im Vergleich zu Deutschland. Na ja, jedenfalls gab es noch leckere Calamares und wir haben uns alle Chowder Clam Soup (Suppe mit Muscheln?) bestellt; diese ist hier in San Francisco sehr berühmt. Als unsere Mägen gefüllt waren, wollten die Kids noch ein Eis und wir sind nochmal durch ein paar andere Geschäfte gelaufen. Danach haben wir uns auf den Weg zu unserem Boot nach Alcatraz gemacht. Die Schlange hat zwar ewig gedauert, aber das war es wert! Einmal im Leben muss man Alcatraz wirklich gesehen haben. Schon die Fahrt dorthin war toll, denn man konnte wieder die ganze Skyline und die Golden Gate Bridge sehen, aber diesmal aus dem Wasser aus. Auf Alcatraz angekommen, haben wir dann eine Audio Guide Tour durch das ganze Gefängnis bekommen. Diese ging ca. eine Stunde und war total interessant! Die Zellen sehen echt beängstigend aus und die Geschichten über Fluchtversuche sind ganz schön hart. Das Motto, welches überall hing, war: "Break the rules and you go to prison. Break the prison rules and you go to Alcatraz." und das stimmte wirklich. Es war einfach nur beeindruckend und ich konnte viele Bilder schießen. Außerdem war es schön, mal wieder ein paar deutsche Touristen zu sehen :-D. Am späten Nachmittag waren wir wieder zurück in Downtown, haben noch ein Erinnerungsbild gekauft und sind mit dem Auto etwas durch die Stadt gefahren. Als es anfing, dunkel zu werden, haben wir uns - leider - auch schon wieder auf den Heimweg gemacht. Wir sind noch bei einem Mexikaner gehalten, um was kleines zu essen und gegen halb 9 kam ich todmüde zuhause an. Ich kann nur sagen, dieser Tag war amazing; die Stadt ist wundervoll und eins steht fest: ich komme wieder, San Francisco!  


Alcatraz
Pier 39
San Francisco Skyline

Samstag, 21. September 2013

24. Homecoming

Gestern war endlich Homecoming, also das richtige Event. Schon morgens in der Schule hat es angefangen, dass jeder mit den Schulfarben und angemalten Gesichtern kam. Da wir ja schon um 1:45 Uhr aus hatten, ging es direkt zur Parade. Diese hat nicht wirklich lang gedauert, aber es war richtig schön. Ein großer Umzug mit verschiedenen Flows. Die Flows sind sozusagen die Wägen und jede Klassenstufe und die meisten Clubs hatten ihren eigenen Flow, den sie groß dekorierten. Die Band ist natürlich auch voraus gelaufen und alle haben Süßigkeiten geworfen. Danach sind alle nach Hause und haben sich fertig für den Abend gemacht, denn um halb 6 ging es bereits weiter: das JV-Football-Game, auf dem ich allerdings nicht war, da mich JV nicht besonders interessiert. Aber sie haben genau wie Varsity haushoch gewonnen! :) na ja, also ich bin dann gegen halb 8 mit Inga los zum Spiel und es war einfach der Wahnsinn, wie viele Leute da waren: die ganze Schule und noch mehr! Vom Spiel haben wir alle nicht wirklich viel mitbekommen, da wir die ganze Zeit mit anderen geredet , Bilder gemacht oder unsere Gesichter bemalt haben. Manche haben sich wirklich ihr komplettes Gesicht in rot-weiß-schwarz angemalt, aber ich hab mich mit zwei Indianerstrichen zurück gehalten. Als es dann kälter wurde, haben wir uns alle noch eine heiße Schokolade geholt und uns den Rest des Spiels bei Vollmond angeschaut. Die Stimmung war wirklich super und wir haben tatsächlich 43:0 gewonnen! Das ist ja auch kein Wunder bei der Unterstützung, die unsere Footballer hatten. In der Halbzeit des Spiels wurde noch die Homecoming-Queen gewählt. Das war auch ein Event: alle 5 Kandidatinnen wurden wirklich wie eine Queen in einem schicken Auto vorgefahren und dann von ihren Eltern nach vorne auf das Podest begleitet. Sie hatten alle lange Ballkleider an und Kronen auf; total klischeehaft und einfach nur wie im Film. Die Gewinnerin wurde dann erst einmal total bejubelt von unserer ganzen Schule und hat mit dem Homecoming-King, der ja schon am Mittwoch bei Powder Puff gewählt wurde, sich vor allen Kameras präsentiert. Gegen 10 Uhr ging endlich der Dance los. Es hat zwar etwas gedauert, bis jeder in Stimmung kam, aber dann wurde es doch zu einer richtig guten Party mit guter Musik, vielen Lichtern und super Stimmung. Amerikaner tanzen wirklich manchmal etwas merkwürdig, aber es war lustig und ich hatte an dem Abend wirklich einen Haufen Spaß! Jeder hat mitgesungen und jeder kannte uns auch. Mich haben an dem Abend so viele Leute begrüßt und ich hab keine Ahnung, wer das alles war, aber sie kannten mich alle und wussten, dass ich die 'Deutsche' bin. Ich kann nur sagen, ich liebe Amerika - und ich liebe meine Freunde, die ich hier schon gefunden habe und mit denen ich gestern einen tollen Abend hatte! 

Freshmen-Flow
das Game
Man erkennt nicht wirklich viel, aber das waren die 'Queens'