Sonntag, 2. Februar 2014

48. Zwischen Superbowl und Sauerbraten

SEAAAAHWAKS! Nein okay, ich muss ehrlich zugeben, dass ich eigentlich eher für die Broncos war, aber jetzt mal von Anfang an. Superbowl: dazu braucht man nicht viel zu sagen außer Fernsehschauen und Essen. Heute war es endlich so weit. Der Tag, auf den ganz Amerika seit Wochen gewartet hat. Und ich habe mich sogar auch sehr darauf gefreut, da es wieder mal eine neue Erfahrung für mich ist. Ich wollte es ja schon letztes Jahr in Deutschland mal schauen, aber hab es dann doch nicht bis 3 Uhr morgens (oder wann das auch ist mit der Zeitdifferenz) ausgehalten, aber dieses Jahr war es ja kein Problem, denn das Spiel hat für uns hier in Kalifornien um 3:18 Uhr nachmittags angefangen. Ich versteh's auch nicht, warum so genau. Also, vor ein paar Wochen kam meine Gastmutter zu mir und hat mich gefragt, ob ich weiß, wie man Sauerbraten macht, da sie das mal in Deutschland gegessen hat und es so lecker fand. Dann hab ich meine Oma gefragt, sie hat mir ihr Geheimrezept verraten und ich habe es meiner Gastmutter gegeben. Die kam dann auf die Idee, den doch an Superbowl zu machen, da sie eh nicht weiß, was sie sonst kochen soll. Also gut, ich hab mich auf die Idee eingelassen und befürchtete schon Schlimmes. Dann sind wir die Woche zum World's Market gerannt, haben Spätzle, Rotkohl und braune Soße gekauft, und uns ein riesen Stress mit dem Fleisch gemacht, da das schon 3 Tage vorher eingelegt werden soll. Heute Morgen bestand dann der Hauptteil aus Kochen und Backen: wir haben das Fleisch zubereitet, frisches Brot gebacken und kleine Käsekuchen für den Nachtisch hergestellt. Gegen Mittag kamen ein paar Freunde zu Besuch und dann ging es los. Chips, Dips, Flips, Nachos, Salsa, Pretzel Mix, Veggies, Käse,... wurden geöffnet und das Spiel ging los. Joa, und nach einer guten halben Stunde stand schon mehr oder weniger der Sieger fest: die Seattle Seahawks lagen weit voraus und Denver hatte noch nicht einen Punkt erzielt. So ging es dann noch bis zur Halbzeit. In der Halbzeit gab es dann endlich den Sauerbraten! Mein Teller war gut gefüllt mit dem selbst gebackenen Brot, grünem Spargel, Apfel-Rotkohl, Spätzle, Soße und dem Sauerbraten. Und ich kann nur sagen: es war super lecker! Den von meiner Oma kann zwar keiner toppen, aber das war schon nah dran. Meine Bezweiflungen waren also zum glück umsonst. Dann: die Halbzeitshow! Sie bestand aus einer Performance von Bruno Mars und den Red Hot Chili Peppers und war recht gut. Dann haben wir uns noch bis zum Ende das Spiel reingezogen und es war ehrlich gesagt recht langweilig. Ich mein, man konnte von Anfang an den Sieger feststellen und Denver hat sich mehr oder weniger nur lächerlich gemacht. Ich war zwar für Denver, da Seattle unsere San Francisco 49'ers rausgeschmissen hat, aber das war echt 'ne schwache Leistung. Trotzdem kann ich sagen, dass ich so langsam echt die Regeln vom Football versteh und es mir sogar Spaß macht, es anzuschauen. Sogar ein kleines bisschen mehr als Fußball... Meine Gastmama hat mir von Anfang an klar gemacht, dass die Werbungen eigentlich das Beste sind, aber bis auf ein paar gute, waren auch die dieses Jahr ziemlich schwach und alle waren total enttäuscht. Ich fand die von "Volkswagen - Das Auto" aber natürlich richtig gut! Sonst fand ich noch M&M's, Dorito Chips, Butterfinger und Cheerios recht gut. Die Werbungen kosten im Durchschnitt 4 Millionen Dollar für 30 Sekunden und sind damit die teuersten der Welt, deswegen hatte ich mir eigentlich etwas bessere erhofft, aber gut. Ich hatte trotzdem einen riesen Spaß heute. Kann mich zwar vor lauter Essen nicht mehr bewegen, aber dafür war's sehr lecker und ich bin sicher, so ein Gericht hatten nicht viele Amis heute ;-). Mit meiner Gastschwester hab ich zwischendurch immer mal wieder Puppybowl geschaut und das war ja auch so süß! Da spielen Hunde Football und werden am Ende zur Adaption freigegeben: ich wollte am liebsten alle adoptieren, so süß waren die. Jedenfalls hat Seattle natürlich haushoch gewonnen mit 43 - 8 gegen die Broncos und das war's eigentlich auch schon für heute. Ich werde mich bald wieder melden und wünsche allen einen schönen, neuen Wochenanfang. 
Oh, und vergesst mir nicht auf Instagram zu folgen, um mehr Bilder von meinem Auslandsjahr zu sehen: sandra_efr :-)

etwas unscharf, aber Seattle führte da schon ordentlich
deutscher Sauerbraten am amerikanischen Superbowl :-)

1 Kommentar:

  1. Dein Namensvetter, Sandra Black, Professorin an der Universität Texas in Austin, hat gestern ein interessantes Arbeitspapier veröffentlicht. Es geht um High School Background und College Performance. In "Can You Leave High School Behind?" geht es darum, dass in den vergangenen Jahren California die Zugangsregeln zu öffentlichen Universitäten geändert hat, damit mehr Schüler mit niedrigem sozialökonomischen Hintergrund ins College gehen können. Allerdings bestünde die Sorge über die Leistung solcher Studenten am College. Deshalb wird im Arbeitspapier die Beziehung zwischen High School Qualität und die Leistung jener Studenten am College untersucht. Der "high school class rank" wird große Bedeutung beigemessen. Die Eigenschaften der High School würden sehr wohl die Leistung des Schülers beeinflussen, am ausgeprägtesten ist der Einfluss der Eigenarten der High School auf Schülerinnen, sowie auf Schülern aus Familien niedriger Einkommensklassen.

    Mich würde ein Blogartikel von Dir über die Eigenarten Deiner High School und deren Einfluss auf Dich und Deine schulische Leistung interessieren. Vielleicht kennst Du auch Schüler in Deiner High School aus sozialökonomisch schwachen Verhältnissen und wie deren Einstellung und Leistung in Deiner High School oder in jenen Kursen, die Du mit ihnen belegst, sind. Wenn Du Dir besonders viel Mühe gibst, kann aus Deiner Untersuchung mehr als ein Blogartikel werden und Du legst Dein Working Paper über die Eigenarten Deiner High School mit dem Einfluss auf die Leistung von Austauschschülern und auf Schülerinnen und Schülern aus sozialökonomisch schwachen Verhältnissen aus dem Blickwinkel einer deutschen Austauschschülerin Deinen Lehrern und dem Direktor Deiner High School vor. Ich bin mir sicher, dass Du sie damit positiv überraschen würdest, denn Interesse dürfte auf jeden Fall bestehen an den Ergebnissen Deiner Untersuchung. Vielleicht springt dann ein Stipendium heraus und ein Studium in der weltoffenen texanischen Studentenstadt Austin wird Dir ermöglicht? Zumindest hättest Du eine Basis geschaffen, auf der Du Kontakt zu jener Professorin aufbauen kannst. Can you leave the German Gymnasium behind? Das hast Du schon... ;-)

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